Die Helvetische Revolution

2016 Die Helvetische Revolution

Die Helvetische Revolution - Freilicht-Schaupiel, Regie Mirco Vogelsang

In dieser Produktion gingt es um die Erstellung von Kostümen für eine Produktion über die Helvetische Revolution. Als Kostümbildnerin hatte ich von der Produktion die Vorgabe erhalten, ein streng historisches Kostümbild zu erstellen. Dazu wälzte ich Schnittbücher und besuchte ein historisches Archiv in Bern, um Abbildungen Schweizer Trachten der Kantone zwischen Frybourg und Bern zu recherchieren. Ich setzte streng historisch korrekte Vorgaben um und arbeitete mit kleinen Feinheiten der Farbsymbolik und Haptik der Stoffe sowie kleinen modernen Geheimnissen, die ich in der recherchierten Trachtenhistorie versteckte.

Für die Hauptcharaktere hatte ich die Möglichkeit, einige persönliche Freiheiten einzuarbeiten, um Sympathie und Nähe zum Publikum zu schaffen. So spielte ich viel mit Farben wie feurigem Rot für die Protagonistin Daphne, unterkühltem Petrol für den Seckelmeister Karl Albrecht von Frisching, warmherzigen, braven Beigetönen mit kleinem Blumenranken-Muster für den Redakteur Peter Philipp Wolf und Details wie Knöpfen mit Rosen oder Pferden hier und da. Materialien wie kühnes rotes Leder nebst edlem Jacquard wurden für Daphnes Geliebten André verwendet, weiches Wildleder für den Nationalhelden Heinrich Pestalozzi, grobes Leinen und edle Spitze für seine Frau Anna, feines Wolltuch für den helvetischen Direktor Peter Ochs und seidig glänzender Satin für Franziska Romana.

Die Neuanfertigungen fanden teils in Hannover bei meinem geschätzten Kollegen und Freund Sören Witt statt, teils in den großartigen Werkstätten der Art Factory in Bratislava, Slowakei. Die Berner Uniformen sowie viele Kostümteile des Ensembles wie Röcke, Hosen, Hemden, Blusen und Schuhe konnte ich bei Kostüm Kaiser, einem schier unerschöpflichen Fundus bei Basel, ausleihen. Für das, was dann noch fehlte, durchforsteten meine wunderbare Assistentin und unsere Praktikantin alle Brockenhäuser im Radius von sicher 50km um Bern herum.

Die Produktion der Kostüme war eine aufregende Herausforderung für mich als Kostümbildnerin. Ich musste sicherstellen, dass jedes Kostüm streng historisch korrekt war, während ich gleichzeitig versuchte, kleine moderne Elemente einzubringen, die dem Publikum ein einzigartiges Theatererlebnis bieten würden. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis und bin dankbar für die Unterstützung, die ich von meinem Team und den anderen Kostümquellen erhalten habe.

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